Tipps zum Gebrauchtwagenkauf

Worauf muss man beim Gebrauchtwagenkauf achten? Wir geben dir Tipps!

Nachdem das alte Auto in der Autoverwertung entsorgt wurde, stellt sich einem schon die nächste Frage: Wo bekomme ich nun meinen nächsten Gebrauchtwagen her?

Hier finden sich zahlreiche Plattformen wie mobile.de welche ein breites Angebot an Gebrauchtwagen bieten.

Schnell hat man also nun seinen “Wunsch”-Gebrauchten gefunden und ein Termin mit dem Händler oder dem privaten Anbieter wird vereinbart. Klingt doch alles ganz easy!

Ist es aber nicht! Schließlich gibt man hier oft mehrere tausend Euro für seinen Gebrauchtwagen aus. Also durchaus eine hohe Investition. Wer hier keinen Fehler machen will und sein Geld damit “zum Fenster hinauswerfen” will, sollte ein paar grundlegende Tipps beim Gebrauchtwagenkauf beachten. Die 10 wichtigsten Tipps verraten wir dir hier:

Gebrauchtwagenhändler

Gebrauchtwagenhändler (Bild: ©Flickr/bradleygee)

 

  1. Gebrauchtwagenkauf nicht bei Regenwetter
  2. Prüfen wie viele Vorbesitzer der Wagen hatte
  3. Beim Preis verhandeln
  4. Zusatzinfos aus der Beschreibung untersuchen und hinterfragen
  5. Checken ob der Kilometerstand manipuliert wurde
  6. Auf Formulierungen im Kaufvertrag achten
  7. Prüfen ob der Wagen ein Unfallwagen war
  8. Anzahl und Art der Vorbesitzer überprüfen
  9. Verkäufer prüfen
  10. Probefahrt durchführen

 

1. Gebrauchtwagenkauf nicht bei Regenwetter

Eine wichtige Regel beim Kauf eines gebrauchten Autos ist, dass man das Auto nie bei Regenwetter kaufen sollte. Gerade bei Regen sind Gebrauchsspuren im Lack oftmals deutlich schwerer oder auch gar nicht sichtbar. Der Gebrauchtwagenkauf sollte also immer bei gutem Wetter und klaren Sichtverhältnissen stattfinden.




2. Prüfen, wie viele Vorbesitzer der Wagen hatte

Auf jeden Fall sollte man sich im Fahrzeugbrief die Anzahl der Vorbesitzer ansehen. Ist diese extrem hoch, kann das darauf hindeuten, dass es öfters Probleme mit dem Fahrzeug gab und die alten Besitzer es jedes mal schnell wieder weiter verkauft haben. Vorsicht ist auch geboten, wenn der erste Fahrzeugbrief nicht mehr verfügbar ist – dies kann bedeuten, dass der Wagen schon sehr viele Vorbesitzer hatte. Einfach prüfen, ob die ersten Haltereintragungen weit hinter der Erstzulassung des KfZ liegen.

3. Beim Preis verhandeln

Naja, dieser Tipp dürfte nicht sonderlich neu sein. Dennoch wird dieser Tipp aus Scham, Angst oder welchen Gründen auch immer oftmals nicht umgesetzt. Dabei ist das Handeln die Grundlage des Gebrauchtwagenkaufs. Egal was der Verkäufer erzählt, beim Autoverkauf setzt jeder – egal ob Privater oder Händler – den Preis immer etwas zu hoch an, um Verhandlungsspielraum zu haben. Diesen Verhandlungsspielraum sollte man auch ausnutzen. Ein gutes Gefühl für den gängigen Preis bekommt man übrigens, wenn man sich ähnliche Autos in der eigenen Region (Preise variieren teils von Region zu Region erheblich) auf den verschiedenen Internetplattformen ansieht.

4. Zusatzinfos aus der Beschreibung untersuchen und hinterfragen

Um den Eindruck zu vermitteln, dass es sich um ein gepflegtes Auto handelt, wird oftmals damit geworben, dass es sich um ein “Rentnerauto” handelt. Im Umkehrschluss kann dies aber auch bedeuten, dass das Auto so gut wie nie bewegt wurde und dadurch tatsächlich an Leistungsfähigkeit eingebüßt hat.

Auch die Formulierung Garagenauto wird oft verwendet. Natürlich ist es gut, wenn das Auto vor der Witterung geschützt ist. Allerdings lagern in der Garage auch oftmals zahlreiche Gartenwerkzeuge, Gartenspielzeug für die Kinder und vieles mehr. Hier sollte man also gut darauf achten, ob der Wagen nicht vielleicht mit Lackschäden und Kratzern übersäht ist.

Sehr geläufig ist auch der Hinweis, dass der Wagen schnell verkauft werden muss, weil es finanzielle Probleme beim Verkäufer gibt, Nachwuchs ins Haus steht oder ähnliches. Sehr wahrscheinlich ist hier aber, dass tatsächlich teure Reparaturen anstehen und die Karre daher schnell abgeschoben werden soll.

5. Checken ob der Kilometerstand manipuliert wurde

Klingt logisch – doch gar nicht so einfach. Hier solltest du mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen. D.h. Servicehefte, alte Rechnungen etc genau checken. Oftmals findet man im Kofferraum auch noch Aufkleber vom Kundenservice, bspw. Keilriemen- oder Ölwechsel. Sind hierauf schon km-Stände vermerkt, die auf dem Tacho noch nicht erreicht sind, sollte man vom Kauf absehen.

Genauso wenn bei einem Auto unter 100.000 km schon Sitze, Pedale oder Schaltknauf stark verschlissen sind. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Wagen schon deutlich älter ist, als der Autoverkäufer es behauptet.

Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen (Bild: ©Flickr/ebis50)

6. Auf Formulierungen im Kaufvertrag achten

Steht bei einem privaten Autokauf im Kaufvertrag schon der Hinweis “ohne Gewährleistung” sollte man sofort hellhörig werden. Hier liegt oftmals einiges im Argen und der Wagen hat wohl Schäden, die bald auftreten können.
7. Prüfen ob der Wagen ein Unfallwagen war

Hier sollte man vor allem schauen, ob der Lack an manchen Stellen eine andere Farbe hat als gewöhnlich. Ebenso prüfen, ob alle Türen etc.noch ordnungsgemäß schließen. Sind die Abstände der Stoßstangen vom Auto an allen Stellen gleich. Fährt das Auto bei der Probefahrt auch dann noch mehr oder weniger geradeaus, wenn man das Lenkrad loslässt. Mit der Hand prüfen ob der Abstand zwischen Kotflügel und Reifen an allen Stellen gleich groß ist. Für einen 100% Check hilft leider letztlich auch nur der Fachmann vom TÜV.
8. Art der Vorbesitzer überprüfen

Neben der Anzahl der Vorbesitzer (siehe oben) natürlich auch die Art der Vorbesitzer prüfen. War das Auto ein Vertreterauto einer Firma, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Vorbesitzer mit dem Auto entsprechend “herumgeheizt” ist – schließlich war es nicht sein eigenes.
9. Verkäufer prüfen

Hier einfach auf das eigene Bauchgefühl achten. Hast du den Eindruck der Händler oder Verkäufer muss den Wagen dringend verkaufen weil er dringend Geld braucht, dann Finger weg. Auch wenn der Verkäufer auf den ersten Eindruck ein schlechtes Gefühl vermittelt und nicht vertrauenswürdig wirkt, dann lieber weiter nach einem anderen Händler suchen.
10. Probefahrt durchführen

Eine Probefahrt sollte man auf jeden Fall durchführen. Verweigert der Verkäufer eine Probefahrt, weil er zum Beispiel angeblich dringend zu einem Termin muss, dann sollte man den Kauf sofort platzen lassen.

Wenn es eine Probefahrt gibt, den Verkäufer auch mal um Ruhe bitten, Musik ausmachen und zwischendurch auch mal bei langsamer Fahrt das Fenster aufmachen und auf alle Geräusche achten. Bei der Fahrt auf jeden Fall auch ein Stück Landstraße und wenn möglich Autobahn fahren – nicht mit einer 5 Minuten Probefahrt durchs Industriegebiet abspeisen lassen!

 

So, dass waren die unserer Meinung nach wichtigsten Tipps für den Gebrauchtwagenkauf. Welche Tipps kennst Du noch? Gerne in den Kommentare noch Eure besten Tipps verraten. Wir freuen uns darauf.

Pro-Tipp:

Eine geniale Checkliste – auch zum Ausdrucken – für den Gebrauchtwagenkauf haben wir übrigens in der Allianz-Autowelt gefunden.

Generell gilt natürlich auch, dass man nicht nur beim Gebrauchtwagenkauf vorsichtig sein muss. Auch ein Neuwagen sollte kann durchaus Tücken haben und es gibt genug Händler, die bekannte Probleme gerne einmal verschweigen.

Daher sollte selbst beim Kauf von Neuwagen oder Sportwagen ausführlich geprüft werden und wie in diesem Ratgeber zum Thema Sportwagenkauf dargestellt, vor allem auch auf das eigene Bauchgefühl gehört werden.

 

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