Fachkräftemangel in der Straßengüterverkehrs- und Busbranche

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist längst nicht mehr nur auf einzelne Branchen beschränkt, sondern lässt sich nahezu allen Bereichen feststellen. Mittlerweile ist auch die Straßengüterverkehrs- und Busbranche immer stärker davon betroffen, keine qualifizierten Mitarbeiter zu finden.

Die Spitzenverbände BGL und bdo weisen seit Jahren einen gravierenden Personalmangel und die daraus resultierenden Folgen hin. Laut Antwort der Bundesregierung auf eine kürzliche Anfrage der CDU/CSU, fehlen derzeit etwa 11.300 Berufskraftfahrer für Lkw sowie ca. 4200 Bus- und Straßenbahnfahrer.

Auswirkungen des Fachkräftemangels deutlich bemerkbar

Es scheint ein Dilemma, dass der Fachkräftemangel zwar seit Jahren thematisiert und an allen Ecken und Kanten vor den Auswirkungen gewarnt wird, sich der Zustand aber augenscheinlich kontinuierlich verschlechtert. Der Personalmangel in der Straßengüterverkehrs- und Busbranche macht sich durch zunehmende Fahrtausfällen im ÖPNV und dem Ausbremsen deutscher Speditionen gleichermaßen bemerkbar.

Bus (Credit: pixabay / @naelmasgary)

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 in ganz Deutschland rund 87.000 Busfahrer fehlen, das Fahrgastaufkommen dürfte im gleichen Zeitraum kaum sinken, eher das Gegenteil ist der Fall. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen und Strategien erforderlich, unter anderem die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und -belastungen, die Erhöhung der Attraktivität des Berufs durch bessere Bezahlung und Wertschätzung, sowie die gezielte Ansprache von Frauen und jungen Menschen für diese Berufe. Auch die Förderung von Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten könnte dazu beitragen, mehr Menschen zu dieser Tätigkeit zu bewegen.

Lösungsansätze zur Gewinnung von qualifizierten Bus- und LKW-Fahrern in Deutschland

Wie können qualifizierte Bus- und Lkw-Fahrer für Deutschland gewonnen werden, um nicht einen drastischen Rückschnitt auf diesem Sektor und alle daraus resultierenden Konsequenzen zu riskieren? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Berufe wieder attraktiver zu machen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es viele, konkrete Lösungen hingegen wenige, beispielsweise steht eine Reform der Berufskraftfahrer Reform im Raum.

Die Bundesregierung erwartet einen anhaltenden hohen Bedarf an Fahrpersonal und bringt ihrerseits eigene Lösungsvorschläge ins Spiel. So sieht das Arbeitsministerium in seiner Fachkräftestrategie beispielsweise vor, die Aus- und Weiterbildungsangebote zu verbessern, Fachkräfte mit einem neuen Einwanderungsrecht zu einer Einreise zu bewegen oder auch eine Verbesserung in Bezug auf die schnelle Anerkennung auf ausländische Berufsabschlüsse. Ob das allerdings ausreicht, bleibt abzuwarten, denn bereits jetzt sind viele Fahrer aus dem Ausland tätig, es gibt sogar Firmen, die sich auf die Vermittlung von Busfahrern oder die Vermittlung von Lkw-Fahrern aus dem EU-Ausland, beispielsweise Spanien spezialisiert haben.

Fazit

Der Fachkräftemangel ist offensichtlich ein Problem, das in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird, zunehmend mehr wird auch der ländliche Raum davon betroffen sein. Nur wenn es Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen zügig gelingt, adäquate Lösungen für die Versäumnisse oder Fehlentscheidungen der letzten Jahre zu finden und entsprechende Maßnahmen umzusetzen, lässt sich die bisherige Versorgung auf gleichem Niveau sicherstellen.

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