Warnwesten – viel Sicherheit für wenig Geld

Warnwesten fallen prinzipiell unter den Bereich der Warnbekleidung und können abweichend auch als Leuchtweste, Signalweste, Sicherheitsweste oder Reflektorweste bezeichnet werden. Im Jagdumfeld wird die Weste als Signaljacke bezeichnet. Hauptgrund des Tragens einer Sicherheitsweste ist natürlich die Sichtbarkeit der entsprechenden Person. Warnwesten sind orange/gelb gefärbt und besitzen zusätzliche reflektierende Streifen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.

In manchen Berufsfeldern ist auch das Tragen von Warnkleidung (Overall, Jacke/Hose) Pflicht, diese weist die gleichen Charakteristika wie die Warnweste aus.

Sowohl bei Tages- als auch Nachtlicht wird die Sichtbarkeit der Personen gewährleistet, so dass die Warnweste in vielerlei Gebieten eingesetzt wird.

So zum Beispiel im Flugbetrieb (Vorfeldmitarbeiter, Flugzeugeinweiser “Follow me”-Fahrer), dem Forstbetrieb (beispielsweise bei Baumfällungen) im Hafenbereich (Be- und Entladungen von Containern/Fracht), Baustellen (Autobahn/Stadt). Zudem können die Westen auch von Behörden vorgeschrieben werden (Polizei/Verkehrskontrolle).

Die Warnweste ist sowohl national als auch europäischen “Standards” unterworfen- nicht jede beliebige Warnweste darf auch als solche verwendet werden. Lediglich Warnwesten der Norm EN ISO 20471 bzw. EN 1150 sind gültig, vor 2013 galt die Norm EN 471.

Bei der Norm EN 1150 handelt es sich um Warnkleidung, die im privaten Bereich benutzt werden darf, die EN ISO 20471 regelt die Warnkleidung im gewerblichen Bereich.

Je nach Arbeitsbereich/oder für den Privatgebrauch, schreibt die EU besondere Schutzklassen für die Warnwesten vor: für den Straßenverkehr gelten Warnwesten der Klasse 2, für Arbeiter im Straßenverkehr (Bauarbeiter/Pannendienst etc.) gilt die Klasse 3. Jede Klasse hat ihre eigenen Anforderungen, die sich besonders auf die “Gestaltung” d.h. zum Beispiel die Anordnung der Reflektorenstreifen beziehen.

Was ist beim Kauf einer Warnweste zu beachten?

Die “genormte” und somit korrekte Warnweste sollte am Besten im KFZ-Fachhandel, in Tankstellen, Automobilclubs oder im Baumarkt erworben werden. So lässt sich sicherstellen, dass alle wichtigen Merkmale (Prüfzahlen etc.) tatsächlich korrekt sind und den neueren Bestimmungen entsprechen. Bestellungen oder Käufe aus dem Internet sind zu empfehlen, wenn die Weste der europäischen Norm EN ISO 20471:2013 entspricht. Käufer sollten auf folgende Merkmale achten:

  • Warnweste muss der europäischen Norm EN ISO 20471:2013 entsprechen. Die Nummer ist meist am Wäscheschild der Weste zu finden.
  • Nur die Farben Gelb, Orange oder Rotorange sind erlaubt, ebenso müssen zwei fünf Zentimeter breite, die Weste umlaufende reflektierende Streifen vorhanden sein
  • Die Weste muss sich komplett schließen lassen (Klettverschluss)
  • Für Kinder gibt es kleinere Größen
  • Ebenso sollten der Hersteller, die “Haltbarkeit”, bzw. Waschhinweise (bei 30 Grad waschbar) vorhanden sein
  • Im Schnitt kostet eine Warnweste etwa um die drei-vier Euro
  • Arbeitnehmer (Bauarbeiter/Müllmänner/etc. ) bekommen ihre Arbeitskleidung vom Arbeitgeber gestellt, hier gelten in der Regel andere Sicherheitsklassen als im “normalen” Gebrauch

Warnwesten als Pflicht für Autofahrer

Bereits seit vielen Jahren gilt im europäischen Ausland die Pflicht für alle Autofahrer, eine Warnweste im Auto mit zu führen. In Deutschland besteht diese Pflicht ebenfalls seit dem 1. Juli 2014 und ist in der StVO gesetzlich festgeschrieben. So muss laut dieser Regelung in jedem PKW, LKW oder Bus mindestens eine Warnweste vorhanden sein.

Auch Nutzer, die die Fahrzeuge gewerblich nutzen (LKW- Busfahrer) müssen eine solche Weste in ihrem Fahrzeug führen. Zudem müssen je nach Anzahl der Fahrer auch Westen vorhanden sein, Beispielsweise in einem Reisebusunternehmen, das zwei Fahrer im Bus beschäftigt. Weiterhin muss im gewerblichen Gebrauch die Weste direkt im Auto / LKW getragen werden. Grundlage hierzu sind die Vorschriften der DGUV (Deutsche gesetzliche Unfallversicherung).

Die Warnweste muss so im Auto deponiert sein, dass der Fahrer diese bei einer Panne oder einem Unfall schnell erreichen und noch vor Verlassen des Fahrzeugs anlegen kann. Somit also NICHT im Kofferraum, sondern im Handschuhfach, unter dem Sitz oder im Seitenfach der Türe. Die Warnweste sollte allerdings nicht unmittelbar der Sonne ausgesetzt sein, da die Farben mit der Zeit verblassen können.

Wird bei einer Kontrolle festgestellt, dass die Warnweste(n) fehlt, kann ein Bußgeld von 15 Euro verhängt werden. Fährt man mit der Familie in den Urlaub, sollten entsprechend genügend Warnwesten im Auto vorhanden sein.

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